Informationsaktion für Kurierfahrer*innen in Düsseldorf
(v.l.n.r.: Johanna Reese, Mousa Othman, Zanda Martens, Sigrid Wolf, Marcus Meulenaers, Catalina Guia, Attila Szasz, Bernadett Petö und Palmena Georgieva.)
Heute Morgen fand eine Informationsaktion für Kurierfahrer*innen vor dem Verteilerzentrum von Amazon in Düsseldorf statt: Gemeinsam mit Faire Mobilität und dem Beratungsprojekt „EU-Arbeitnehmer*innenfreizügigkeit fair gestalten“ und Arbeit und Leben NRW organisierte die Fachstelle Faire Integration die Aktion.
Von 9 bis 11:30 Uhr positionierten sich die Berater*innen auf dem angrenzenden Bürgersteig und reichten den Fahrer*innen Informationen und Flyer in die Autos und boten Gespräche an. Kurierfahrer*innen sind häufig von prekären Arbeitsbedingungen betroffen: Sie müssen unter Zeitdruck große Mengen an Paketen ausliefern und werden dabei häufig schlecht oder unzureichend bezahlt. Faire Integration hat es sich zum Ziel gesetzt, die Kurierfahrer*innen über ihre Rechte aufzuklären und die oftmals prekären Arbeitsbedingungen auch durch Aktionen wie diese ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen.
DGB, ver.di und SPD-Bundestagsabgeordnete vor Ort
Bei der Aktion war auch Marcus Meulenaers dabei, der als Gewerkschaftssekretär von ver.di für den Bereich Postdienste, Speditionen und Logistik in Nordrhein-Westfalen Region Mitte zuständig ist. Sowie die SPD-Bundestagsabgeordnete für Düsseldorf, Dr. Zanda Martens. Auch Sigrid Wolf, die Geschäftsführerin des DGB Düsseldorf-Bergisch-Land, kam hinzu, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Alle Beteiligten tauschten sich über die prekären Arbeitsbedingungen der Kurierfahrer*innen aus und verteilten Info-Flyer.
Polizeiaufgebot zum Start der Aktion
Gleich zu Beginn wurde die Aktion von der Ankunft mehrerer Polizeiwägen unterbrochen. Nach einem kurzen Austausch mit den Polizisten und der Bestätigung, dass alle Beteiligten das Gelände von Amazon nicht betreten würden, konnte die Aktion fortgesetzt werden.
Gemeinsam sprachen die Berater*innen die Fahrer*innen, vorwiegend Männer, an. Von Kurdisch über Bulgarisch und Arabisch konnten sich die Berater*innen in den Herkunftssprachen der Kurierfahrer verständigen. Einige der Fahrer zeigten sich gesprächsbereit und berichteten von dem Druck, unter dem sie stünden, aber auch, dass sie wenige Alternativen für sich sähen. Viele der Fahrer nahmen Informationsmaterialien aus dem Auto heraus an, um ihre Arbeit nicht unterbrechen zu müssen.
Etwa 80-100 Informationsflyer konnten so an die Fahrer verteilt und erste Anregungen gegeben werden, an welche Anlaufstellen sie sich bei Problemen wenden können.
Die Fachstelle Faire Integration bedankt sich bei allen Beteiligten für das Mitwirken an der Aktion.