„Black Friday“ – Faire Integration informiert Kurierfahrer*innen
Rund um den „Black Friday“, den 24.11.2023, fanden bundesweite Aktionen statt, um Paketzusteller*innen und Kurierfahrer*innen über ihre Arbeitsrechte zu informieren. Kurierfahrer*innen sind häufig von prekären Arbeitsbedingungen betroffen: Sie müssen unter Zeitdruck große Mengen an Paketen ausliefern und werden dabei häufig schlecht oder unzureichend bezahlt. Rund um den „Black Friday“ rief ver.di in der Kampagne „Fair zugestellt statt ausgeliefert“ zu bundesweiten Aktionen auf, um auf die Arbeitsbedingungen der Fahrer*innen aufmerksam zu machen und die ver.di-Forderungen bekannt zu machen.
Aktionen in Köln, Düsseldorf, Kempen und Bielefeld
Die Fachstelle Faire Integration führte gemeinsam mit Berater*innen von Faire Mobilität, Arbeit und Leben NRW, sowie Vertreter*innen der DGB-Regionen Aktionen in Nordrheinwestfalen durch.
Den Auftakt bildete die Aktion in Köln, am 21.11.2023, bei dem auch die Beratungsstelle Arbeit dabei war. Hier konnten ungefähr 120 Kurierfahrer*innen angesprochen und informiert werden. Sie berichtete über den Zeitdruck, unter dem sie arbeiten müssten und davon, sich bei Problemen auf der Arbeit nicht helfen zu können. „Wenn du etwas beanstandest, bist du schnell raus.“ So einer der Kurierfahrer. Umso mehr freuten sie sich über die Aktion und die Informationen und Beratungsangebote durch die Berater*innen.
„Arbeitsrechte gibt es hier nicht!“
Die zweite Aktion fand in Düsseldorf am „Black Friday“, dem 24.11.2023 statt. Unter den Kurierfahrer*innen zeigten sich einige sehr verzweifelt über ihre derzeitigen Arbeitsrechte. „Arbeitsrechte gibt es hier nicht!“ antwortete einer der Fahrer auf das Anreichen der Flyer. Ein anderer kam zu Fuß noch einmal zurück und berichtete: Er müsse am Tag zwölf Stunden arbeiten, um alle Pakete ausliefern zu können. Bezahlt würden trotzdem nur acht Stunden. Krankmelden, so der Fahrer, sei keine Option, sonst würde man direkt gekündigt. Etwa 80 der Fahrer*innen konnten bei der Aktion erreicht werden.
Auch in Kempen fand am 27.11.2023, trotz Dauerregen, eine Informationsaktion statt. Gemeinsam mit den Berater*innen von Faire Mobilität und Arbeit und Leben NRW wurden Kurierfahrer*innen angesprochen. Von den etwa 50 Fahrer*innen, die erreicht wurden, berichteten einige von ähnlichen Problemen wie die Fahrer*innen an den anderen Standorten: Unregelmäßigkeiten beim Lohn, hoher Arbeitsdruck, etwa 250 Stopps am Tag, lange Arbeitszeiten und Wege, bei Krankheit würde ihnen fristlos gekündigt.
Die letzte Aktion zum Black Friday fand am 29.11.2023 in Bielefeld statt. Gemeinsam mit den Kolleg*innen von Arbeit und Leben NRW und Faire Mobilität wurden etwa 80 Kurierfahrer*innen informiert. Mit dabei war auch Gerrit Eliaß, der Jugendbildungsreferent der DGB-Region Ostwestfalen-Lippe, sowie Till Roschinski und Heidi Schaible von der Beratungsstelle Arbeit Bielefeld. Alle Beteiligten konnten der Kälte und dem Schnee trotzen und die Kurierfahrer*innen zeigten sich froh über die Möglichkeit, ihre Probleme zu berichten und sich Rat zu holen.
Beratungsstellen: Einsatz in Hamburg und Raunheim
Auch die Beratungsstellen waren aktiv und suchten in gemeinsamen Aktionen mit anderen Projekten Kurierfahrer*innen auf. Faire Integration Hamburg führte beispielsweise am 21.11.2023 eine Aktion für Kurierfahrer*innen durch. Gemeinsam mit Arbeit und Leben DGB/VHS Hamburg e.V. und Silvia Reichert von ver.di konnten etwa 200 Flyer an die Fahrer*innen verteilt werden.
Auch Faire Integration Hessen führte eine Informationsaktion durch. Am 22.11.2023 war die Beraterin Mislal Semere in Raunheim unterwegs. Gemeinsam mit Faire Mobilität und DGB -Vertreter*innen informierte sie Kurierfahrer*innen zu ihren Arbeitsrechten und verteilte Informationsmaterial.