Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung IQ"

FAQ – Arbeitsunfall

Was ist ein Arbeitsunfall?

Ein Arbeitsunfall ist ein Unfall, der direkt mit der Ausführung deiner Arbeit zu tun hat, also wenn du…

  • … auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Weg nach Hause einen Unfall hast.
  • … während deiner Arbeit einen Unfall hast.

Beachte: Arbeitsunfälle während der Pause sind grundsätzlich nicht versichert. Hast du dich in deiner Pause verletzt, frage deine*n Arbeitgeber*in oder deine*n Hausarzt/Hausärztin, ob dein Unfall als Arbeitsunfall gilt. 


Bei einem Arbeitsunfall musst du einiges beachten:

  • Du musst deine*n Arbeitgeber*in direkt informieren, wenn du einen Unfall hast.
  • Arbeitest du für ein Leiharbeitsunternehmen, musst du den Betrieb, in dem du arbeitest und die Leiharbeitsfirma informieren.
  • Wenn du dich verletzt hast, solltest du eine*n Durchgangsärztin/Durchgangsarzt aufsuchen. Sie sind speziell für Arbeitsunfälle geschult. Wenn du sehr dringend und schnell Hilfe brauchst, kannst du dich auch an eine*n Arzt/Ärztin wenden.

Du musst dem Arzt oder der Ärztin immer sagen, dass der Unfall bei deiner Arbeit passiert ist. Der Arzt oder die Ärztin dokumentiert genau, wie, wann und wo es zu dem Arbeitsunfall kam.

Was ist Verletztengeld und wie bekommst du es?

Verletztengeld ist kein Krankengeld. Es wird nur ausgezahlt, wenn du dich bei einem Arbeitsunfall verletzt hast und mehr als drei Tage arbeitsunfähig bist. Das Verletztengeld beträgt in der Regel etwa 60% bis 80% des normalen Bruttoentgelts. Es wird nicht höher sein als dein Nettogehalt.

Um Verletztengeld zu beantragen, musst du deine*n Arbeitgeber*in über den Arbeitsunfall informieren: Der/die Arbeitgeber*in macht eine Unfallmeldung an die gesetzliche Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft). Die Berufsgenossenschaft schickt dir dann Fragebögen über den Unfall, die du ausfüllen und zurückschicken musst. Wendet dein*e Arbeitgeber*in sich nicht an die Berufsgenossenschaft, solltest du nachfragen.

Was ist eine Berufsgenossenschaft?

Berufsgenossenschaften sind die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung für Unternehmen und Betriebe und deren Beschäftigte. Berufsgenossenschaften sichern Beschäftigte gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten ab. Sie bezahlen das Verletztengeld, die Kosten für Heilbehandlungen, die Krankenpflege und die medizinische Rehabilitation. Bei welcher Berufsgenossenschaft dein Betrieb versichert ist, hängt von der Branche des Betriebs ab.
 

Wie lange bekommst du Verletztengeld?

Verletztengeld bekommst du meistens ab der 7. Woche deiner Arbeitsunfähigkeit. Die 6 Wochen davor erhältst du weiter deinen Lohn. Das Verletztengeld kannst du dann insgesamt maximal 78 Wochen erhalten. Nur wenn du nach deinem Arbeitsunfall lange im Krankenhaus liegst, (lange stationäre Behandlung) wird das Verletztengeld länger als 78 Wochen gezahlt. Ist die Arbeitsunfähigkeit früher beendet, wird das Verletztengeld nicht mehr gezahlt.

Wer zahlt dir bei einem Arbeitsunfall eine Entschädigung?

Die Berufsgenossenschaft zahlt dir kein Schmerzensgeld und auch keinen Schadensersatz. Es ist gut hierfür eine private Unfallversicherung abzuschließen, diese zahlt Schmerzensgeld/Schadensersatz.  Du solltest dich vorher an eine Beratungsstelle von Faire Integration wenden!

Muss dein*e Arbeitgeber*in dir Schutzkleidung geben?

In manchen Arbeitsbereichen bist du besonderen Gefahren ausgesetzt. Zum Beispiel beim Bedienen von Maschinen, Arbeiten auf Baustellen oder bei extremen Wetterbedingungen. Vor diesen Gefahren musst du dich schützen, zum Beispiel durch Schutzkleidung, Lärmschutz oder Sonnenschutz. Dein*e Arbeitgeber*in muss dir diese Schutzmaßnahmen zur Verfügung stellen. Denn im Gesetz steht, dass dein*e Arbeitgeber*in Maßnahmen ergreifen muss, um deine Sicherheit und Gesundheit zu sichern.

Außerdem muss dein*e Arbeitgeber*in dich durch eine Unterweisung über den Gesundheitsschutz bei der Arbeit aufklären. Durch die Unterweisung muss es dir möglich sein, Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.

Wenn du unsicher bist, ob dein*e Arbeitgeber*in gegen die Regeln des Arbeits- und Gesundheitsschutzes verstößt, wende dich an deine Beratungsstelle von Faire Integration!